Der Rabe: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Der Rabe''' ist ein erzählendes Gedicht von [[Edgar Allan Poe]]. Es schildert den mysteriösen, mitternächtlichen Besuch eines Raben bei einem verzweifelten Liebenden. Es ist eines der bekanntesten US-amerikanischen Gedichte. | [[Bild:Der Rabe.jpg|thumb|Holzschnitt von Gustav Doré zum Gedicht.]] | ||
'''Der Rabe''' (Original:''The Raven'') ist ein erzählendes Gedicht, geschrieben von [[Edgar Allan Poe]]. Es schildert den mysteriösen, mitternächtlichen Besuch eines Raben bei einem verzweifelten Liebenden. Es ist eines der bekanntesten US-amerikanischen Gedichte. Es wurde im Jahre 1845 verfasst. | |||
==Vorkommen== | ==Vorkommen== | ||
[[Bild:7F04_Der_Rabe.jpg|thumb|256px|Szene aus {{L s02e03}}.]] | |||
{{25 | *{{L s02e03}} - Im dritten Teil der Folge liest {{25|Lisa}} aus dem Buch. Die Geschichte wird nachgespielt:<br>{{25|Homer}} verkörpert den ängstlichen, trauernden Herrn. <br>{{25|Marge}} ist die verstorbene Lenore.<br>Der Rabe wird von {{25|Bart}} verkörpert. Lisa und {{25|Maggie}} sind Engel. Der Gedichtstext ist inhaltlich an das Orginal angelent. Sonst weißt der Text Parallelen zum Original auf, ist jedoch um einiges kürzer und größtenteils selbst geschrieben. | ||
{{25 | *{{L s03e09}} - Als {{25|Nick Riviera|Dr. Nick Riviera}} den Grabstein von [[Edgar Allan Poe]] poliert. sagt {{25|Troy McClure}}: "''Sprach der Rabe: Nimmermehr gabs solchen Glanz.''". | ||
Der Rabe wird von {{25|Bart | *[[Horrorshow Nr.15 (de)|Horrorshow #15 (de)]] | ||
==Text== | |||
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===[[The Simpsons|Die Simpsons]]-Version=== | |||
Mitternacht war’s schwarz und schaurig, lustlos saß ich träg und traurig<br /> | |||
stöbernd in uralten Büchern, und die Augen wurden schwer<br /> | |||
plötzlich hörte ich ein Scharren, und ein Klopfen und ein Knarren<br /> | |||
deutlich von der Türe her, ein Besucher dacht ich jetzt noch<br /> | |||
wo kommt der denn heut noch her<br /> | |||
ja das dacht ich und nicht mehr<br /> | |||
ach wie kalt fühl ich noch heute, die Dezembernacht ihr Leute<br /> | |||
im Kamin die Flammenmeute, warf Gespenster rings umher<br /> | |||
nutzlos der Versuch vor morgen, von den Büchern Trost zu Borgen<br /> | |||
für die größte meiner Sorgen, ob Lenore ein Engel wär<br /> | |||
ob Lenore die ich verloren, wiederum ein Engel wär<br /> | |||
jetzt im Himmel hier nicht mehr<br /> | |||
das Wispern von Gestalten, in den Purpurvorhangfalten<br /> | |||
weckte Angst mir vor Gewalten, die ich nie gespürt vorher<br /> | |||
Herz hör auf wie wild zu Schlagen, lass es dir noch einmal Sagen<br /> | |||
ein Besuch ist für mich draußen, mich zu sehn ist sein begehr<br /> | |||
das ist alles und nicht mehr<br /> | |||
so verschwand mein banges Zagen, und ich konnte furchtlos Sagen<br /> | |||
werter Herr verehrte Dame, bitte gleich und bittesehr<br /> | |||
und verzeiht mir denn ich machte, grad ein Schläfchen und so sachte<br /> | |||
das ich wohl nicht gleich erwachte, war ihr Klopfen dann vorher<br /> | |||
und mit diesen Worten, riss ich weit die Tür auf<br /> | |||
alles leer und gar nichts mehr<br /> | |||
zu die Tür als ich erkannte, das mein Herz wie Feuer brannte<br /> | |||
hört ich wieder dieses Pochen, etwas lauter als vorher<br /> | |||
Schluss jetzt mit den Eskapaden, richtig ja der Fensterladen<br /> | |||
nahm womöglich heute Schaden, dann kommt da das Pochen her<br /> | |||
auf stieß ich das hohe Fenster, und wie rauschende Gespenster<br /> | |||
flatterte ein stolzer Rabe, just aus alter Sage her<br /> | |||
keinen Gruß keine Verbeugung, nicht die kleinste Gunstbezeugung<br /> | |||
gleich mit hoheitsvoller Miene, flog hinauf zur Türe er<br /> | |||
setzt sich auf die Pallasbüste, die dort thronte marmorschwer<br /> | |||
flog und saß da und nicht mehr<br /> | |||
etwas pflege alter Knabe, fehlt zu deinem Wohlgehabe<br /> | |||
aber sag mir grimmer Rabe, Wanderer aus Plutos Sphär<br /> | |||
sag mir welchen edlen schwarzen Namen gab man dir in Plutos Sphär<br /> | |||
sprach der Rabe (friss meine shorts) nimmermehr<br /> | |||
und dann schwebten durch die Lüfte, plötzlich wundersame Düfte<br /> | |||
und Serafins Schritte klangen, aus des Raumes Tiefe her<br /> | |||
Himmel rief ich sieh Gott sendet, einen Engel her und spendet<br /> | |||
dir Vergessen und so endet, die Erinnerung an Lenore<br /> | |||
trink o trink das freundliche Vergessen, setz nicht länger dich zur Wehr<br /> | |||
sprach der Rabe nimmermehr<br /> | |||
nein dies war dein Abschiedszeichen, Teufelsvogel ohne Gleichen<br /> | |||
lass dich nicht mehr bei mir sehn, kehr zurück in Plutos Sphär<br /> | |||
pack dich hörst du du sollst Fliegen, und lass keine Feder liegen<br /> | |||
als Beweisstück der Intrigen, pack dich ohne Wiederkehr<br /> | |||
friss nicht weiter mir am Herzen, pack dich ohne Wiederkehr<br /> | |||
sprach der Rabe nimmermehr<br /> | |||
friss nicht weiter mir am Herzen, pack dich ohne Wiederkehr<br /> | |||
sprach der Rabe nimmermehr<br /> | |||
und der Rabe er fliegt nimmer, sitzt noch immer sitzt noch immer<br /> | |||
auf der bleichen Pallasbüste, überm Türsims wie vorher<br /> | |||
in den bösen Blick verwoben, eines Dämons träume toben<br /> | |||
und das Licht wirft mir den groben, rabenschwarzen Schatten her<br /> | |||
es erhebt sich aus dem Schatten, aus dem Rabenschatten her<br /> | |||
meine Seele nimmermehr.<br /> | |||
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===Original=== | |||
Einst, um eine Mittnacht graulich, da ich trübe sann und traulich<br /> | |||
müde über manchem alten Folio lang vergess'ner Lehr'-<br /> | |||
da der Schlaf schon kam gekrochen, scholl auf einmal leis ein Pochen,<br /> | |||
gleichwie wenn ein Fingerknochen pochte, von der Türe her.<br /> | |||
"'s ist Besuch wohl", murrt' ich, "was da pocht so knöchern zu mir her -<br /> | |||
das allein - nichts weiter mehr.<br /> | |||
Ah, ich kann's genau bestimmen: im Dezember war's, dem grimmen,<br /> | |||
und der Kohlen matt Verglimmen schuf ein Geisterlicht so leer.<br /> | |||
Brünstig wünscht' ich mir den Morgen;- hatt' umsonst versucht zu borgen<br /> | |||
von den Büchern Trost dem Sorgen, ob Lenor' wohl selig wär'<br /> | |||
ob Lenor', die ich verloren, bei den Engeln selig wär'-<br /> | |||
bei den Engeln - hier nicht mehr.<br /> | |||
Und das seidig triste Drängen in den purpurnen Behängen<br /> | |||
füllt', durchwühlt' mich mit Beengen, wie ich's nie gefühlt vorher;<br /> | |||
also daß ich den wie tollen Herzensschlag mußt' wiederholen:<br /> | |||
"'s ist Besuch nur, der ohn' Grollen mahnt, daß Einlaß er begehr'-<br /> | |||
nur ein später Gast, der friedlich mahnt, daß Einlaß er begehr':-<br /> | |||
ja, nur das - nichts weiter mehr."<br /> | |||
Augenblicklich schwand mein Bangen, und so sprach ich unbefangen:<br /> | |||
"Gleich, mein Herr - gleich, meine Dame - um Vergebung bitt' ich sehr;<br /> | |||
just ein Nickerchen ich machte, und Ihr Klopfen klang so sachte,<br /> | |||
daß ich kaum davon erwachte, sachte von der Türe her -<br /> | |||
doch nun tretet ein!" - und damit riß weit auf die Tür ich - leer!<br /> | |||
Dunkel dort - nichts weiter mehr.<br /> | |||
Tief ins Dunkel späht' ich lange, zweifelnd, wieder seltsam bange,<br /> | |||
Träume träumend, wie kein sterblich Hirn sie träumte je vorher;<br /> | |||
doch die Stille gab kein Zeichen; nur ein Wort ließ hin sie streichen<br /> | |||
durch die Nacht, das mich erbleichen ließ: das Wort "Lenor'?" so schwer -<br /> | |||
selber sprach ich's, und ein Echo murmelte's zurück so schwer:<br /> | |||
nur "Lenor'!" - nichts weiter mehr.<br /> | |||
Da ich nun zurück mich wandte und mein Herz wie Feuer brannte,<br /> | |||
hört' ich abermals ein Pochen, etwas lauter denn vorher.<br /> | |||
"Ah, gewiß", so sprach ich bitter, "liegt's an meinem Fenstergitter;<br /> | |||
Schaden tat ihm das Gewitter jüngst - ja, so ich's mir erklär';-<br /> | |||
schweig denn still, mein Herze, lass mich nachsehn, daß ich's mir erklär':-<br /> | |||
's ist der Wind - nichts weiter mehr!"<br /> | |||
Auf warf ich das Fenstergatter, als herein mit viel Geflatter<br /> | |||
schritt ein stattlich stolzer Rabe wie aus Sagenzeiten her;<br /> | |||
Grüßen lag ihm nicht im Sinne; keinen Blick lang hielt er inne;<br /> | |||
mit hochherrschaftlicher Miene flog empor zur Türe er -<br /> | |||
setzt' sich auf die Pallas-Büste überm Türgesims dort - er<br /> | |||
flog und saß - nichts weiter mehr.<br /> | |||
Doch dies ebenholzne Wesen ließ mein Bangen rasch genesen,<br /> | |||
ließ mich lächeln ob der Miene, die es macht' so ernst und hehr:<br /> | |||
"Ward dir auch kein Kamm zur Gabe", sprach ich, "so doch stolz Gehabe,<br /> | |||
grauslich grimmer alter Rabe, Wanderer aus nächtger Sphär'-<br /> | |||
sag, welch hohen Namen gab man dir in Plutos nächtger Sphär'?"<br /> | |||
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."<br /> | |||
Staunend hört' dies rauhe Klingen ich dem Schnabel sich entringen,<br /> | |||
ob die Antwort schon nicht eben sinnvoll und bedeutungsschwer;<br /> | |||
denn wir dürfen wohl gestehen, daß es keinem noch geschehen,<br /> | |||
solch ein Tier bei sich zu sehen, das vom Türgesimse her -<br /> | |||
das von einer Marmor-Büste überm Türgesimse her<br /> | |||
sprach, es heiße "Nimmermehr."<br /> | |||
Doch der droben einsam ragte und dies eine Wort nur sagte,<br /> | |||
gleich als schütte seine Seele aus in diesem Worte er,<br /> | |||
keine Silbe sonst entriß sich seinem düstren Innern, bis ich<br /> | |||
seufzte: "Mancher Freund verließ mich früher schon ohn' Wiederkehr -<br /> | |||
morgen wird er mich verlassen, wie mein Glück - ohn' Wiederkehr."<br /> | |||
Doch da sprach er, "Nimmermehr!"<br /> | |||
Einen Augenblick erblassend ob der Antwort, die so passend,<br /> | |||
sagt' ich, "Fraglos ist dies alles, was das Tier gelernt bisher:<br /> | |||
's war bei einem Herrn in Pflege, den so tief des Schicksals Schläge<br /> | |||
trafen, daß all seine Wege schloß dies eine Wort so schwer -<br /> | |||
daß' all seiner Hoffnung Lieder als Refrain beschloß so schwer<br /> | |||
dies "Nimmer - nimmermehr."<br /> | |||
Doch was Trübes ich auch dachte, dieses Tier mich lächeln machte,<br /> | |||
immer noch, und also rollt' ich stracks mir einen Sessel her<br /> | |||
und ließ die Gedanken fliehen, reihte wilde Theorien,<br /> | |||
Phantasie an Phantasien: wie's wohl zu verstehen wär'-<br /> | |||
die dies grimme, ominöse Wesen zu verstehen wär',<br /> | |||
wenn es krächzte "Nimmermehr."<br /> | |||
Dieses zu erraten, saß ich wortlos vor dem Tier, doch fraß sich<br /> | |||
mir sein Blick ins tiefste Innre nun, als ob er Feuer wär';<br /> | |||
brütend über Ungewissem legt' ich, hin und her gerissen,<br /> | |||
meinen Kopf aufs samtne Kissen, das ihr Haupt einst drückte hehr -<br /> | |||
auf das violette Kissen, das ihr Haupt einst drückte hehr,<br /> | |||
doch nun, ach! drückt nimmermehr!<br /> | |||
Da auf einmal füllten Düfte, dünkt' mich, weihrauchgleich die Lüfte,<br /> | |||
und seraphner Schritte Klingen drang vom Estrich zu mir her.<br /> | |||
"Ärmster", rief ich, "sieh, Gott sendet seine Engel dir und spendet<br /> | |||
Nepenthes, worinnen endet nun Lenor's Gedächtnis schwer;-<br /> | |||
trink das freundliche Vergessen, das bald tilgt, was in dir schwer!"<br /> | |||
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."<br /> | |||
"Ah, du prophezeist ohn' Zweifel, Höllenbrut! Ob Tier, ob Teufel -<br /> | |||
ob dich der Versucher sandte, ob ein Sturm dich ließ hierher,<br /> | |||
trostlos, doch ganz ohne Bangen, in dies öde Land gelangen,<br /> | |||
in dies Haus, von Graun umpfangen,- sag's mir ehrlich, bitt' dich sehr -<br /> | |||
gibt es - gibt's in Gilead Balsam?- sag's mir - sag mir, bitt' dich sehr!"<br /> | |||
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."<br /> | |||
"Ah! dann nimm den letzten Zweifel, Höllenbrut - ob Tier, ob Teufel!<br /> | |||
Bei dem Himmel, der hoch über uns sich wölbt - bei Gottes Ehr'-<br /> | |||
künd mir: wird es denn geschehen, daß ich einst in Edens Höhen<br /> | |||
darf ein Mädchen wiedersehen, selig in der Engel Heer -<br /> | |||
darf Lenor', die ich verloren, sehen in der Engel Heer?"<br /> | |||
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."<br /> | |||
"Sei denn dies dein Abschiedszeichen", schrie ich, "Unhold ohnegleichen!<br /> | |||
Hebe dich hinweg und kehre stracks zurück in Plutos Sphär'!<br /> | |||
Keiner einz'gen Feder Schwärze bleibe hier, dem finstern Scherze<br /> | |||
Zeugnis! Laß mit meinem Schmerze mich allein!- hinweg dich scher!<br /> | |||
Friß nicht länger mir am Leben! Pack dich! Fort! Hinweg dich scher!"<br /> | |||
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."<br /> | |||
Und der Rabe rührt' sich nimmer, sitzt noch immer, sitzt noch immer<br /> | |||
auf der bleichen Pallas-Büste überm Türsims wie vorher;<br /> | |||
und in seinen Augenhöhlen eines Dämons Träume schwelen,<br /> | |||
und das Licht wirft seinen scheelen Schatten auf den Estrich schwer;<br /> | |||
und es hebt sich aus dem Schatten auf dem Estrich dumpf und schwer<br /> | |||
meine Seele - nimmermehr.<br /> | |||
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Aktuelle Version vom 15. Juni 2017, 05:42 Uhr
Der Rabe (Original:The Raven) ist ein erzählendes Gedicht, geschrieben von Edgar Allan Poe. Es schildert den mysteriösen, mitternächtlichen Besuch eines Raben bei einem verzweifelten Liebenden. Es ist eines der bekanntesten US-amerikanischen Gedichte. Es wurde im Jahre 1845 verfasst.
Vorkommen
- s02e03 - Im dritten Teil der Folge liest – Lisa aus dem Buch. Die Geschichte wird nachgespielt:
– Homer verkörpert den ängstlichen, trauernden Herrn.
– Marge ist die verstorbene Lenore.
Der Rabe wird von – Bart verkörpert. Lisa und – Maggie sind Engel. Der Gedichtstext ist inhaltlich an das Orginal angelent. Sonst weißt der Text Parallelen zum Original auf, ist jedoch um einiges kürzer und größtenteils selbst geschrieben. - s03e09 - Als – Dr. Nick Riviera den Grabstein von Edgar Allan Poe poliert. sagt – Troy McClure: "Sprach der Rabe: Nimmermehr gabs solchen Glanz.".
- Horrorshow #15 (de)
Text
Die Simpsons-VersionMitternacht war’s schwarz und schaurig, lustlos saß ich träg und traurig
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OriginalEinst, um eine Mittnacht graulich, da ich trübe sann und traulich
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