Matt Groening (Person)

Aus Simpsonspedia
Version vom 6. November 2011, 11:28 Uhr von Lara (Diskussion | Beiträge) (Mennoniten verlinkt)
Zur Navigation springenZur Suche springen
Matt Groening bei seiner Laudatio auf dem Sundance Film Festival 2011.
Datei:Matt Groening6.jpg
Groening bei einem Interview zum 20-jährigen Jubiläum der Simpsons.
Datei:Groenin.jpg
Groenings Signatur.

Matthew Abram "Matt" Groening (* 15. Februar 1954 in Portland, Oregon) ist ein US-Amerikanischer Cartoonist, Drehbuchautor und Produzent. Er ist der Schöpfer des Comic-Strips Life in Hell wie auch der beiden erfolgreichen Fernsehserien Die Simpsons und Futurama.

Groening vollbrachte seinen ersten professionellen Cartoon-Verkauf von Life in Hell mit dem avantgardistischen Magazin Wet (1976-1981) im Jahre 1978. Der Cartoon wird immernoch von 250 wöchentlichen Zeitungen verlegt. Life in Hell erweckte die Aufmerksamkeit von James L. Brooks. 1985 kontaktierte Brooks Groening und schlug ihm vor, für die auf dem Sender Fox ausgestrahlte Variete Show Tracey Ullman Show im Bereich der Animation zu arbeiten. Anfangs wollte Brooks von Groening, seine Charaktere aus Life in Hell für die Show zu adaptieren. Da Groening Angst davor hatte, seine Eigentumsrechte an dem Comic-Strip zu verliehen, entschied er sich dafür, etwas Neues zu kreieren und erschuff die Cartoon-Familie Die Simpsons, deren Mitglieder,  – Bart, dessen Name ein Anagramm von "Brat", was auf deutsch "Flegel" bedeutet, ist, ausgeschlossen, alle nach seinen eigenen Familienmitgliedern benannt sind. Später wurde auch ein Spin-off von den Shorts erschaffen: Die Serie Die Simpsons, von der bisher über 481 Episoden existieren und die somit die am längsten laufende Zeichentrickserie der USA ist. 1993 gründete er gemeinsam mit Bill Morrison, Steve Vance und Cindy Vance den Comicverlag Bongo Comics Group. 1997 entwickelte Groening mit dem ehemaligen Die Simpsons-Drehbuchautor David X. Cohen Futurama, eine animierte Serie über das Leben im Jahre 300, die 1999 ihre Premiere feierte. Nach 4 Jahren wurde die Ausstrahlung der Sendung im Jahre 2003 von Fox eingestellt, jedoch gab 2008 der Sender Comedy Central 16 neue Episoden, basierend auf den 4 Direct-to-DVD Filmen, in Auftrag. Im Juli 2009 bestellte Comedy Central 26 neue Futurame Episoden, die über 2 Staffeln hinweg ausgestrahlt werden sollen. Im Jahre 2001 begann Groening die Arbeit an dem Die Simpsons-Film, der 2007 in die Kinos kam.

Groening hat 11 Primetime Emmy Awards (10 für Die Simpsons, einen für Futurama), einen British Comedy Award für sein Lebenswerk und einen Reuben Award der National Cartoonists Society für seine Arbeit an Life in Hell erhalten.

Da er selbst Linkshänder ist, sind viele der Die Simpsons-Charaktere ebenfalls Linkshänder.

Frühes Leben

Datei:Evergreen State College.jpg
Das Evergreen State College, das Groening in den 1970ern besuchte.

Groening wurde als das dritte von 5 Kindern am 15. Februar 1954 in Portland, Oregon geboren. Seine norwegisch-US-Amerikanische Mutter Margaret Ruth war früher Lehrerin, sein Deutsch-Amerikanischer Vater Homer Phillip Groening (30. Dezember 1919 - 15. März 1996) ein Regisseur, Inserent, Autor und Cartoonist. Homer, der in Main Centre in Kanada geboren worden ist, wuchs in einer memmonitischen Plattdietsch-sprechenden Familie auf. Er hat niederländisch-mennonitische Vorfahren; sein Nachname stammt von dem Namen der niederländischen Stadt Groningen. Matts Großvater Abraham Groening war als Professor am Tabor College, ein College für Geisteswissenschaften einer mennonitischen Brüdergemeinde in Hillsboro, Kansas, beschäftigt, bevor 1930 er zum Albany College (heutzutage als Lewis & Clark College bekannt) in Oregon wechselte.

Groening wuchst in Portland auf und besuchte die Ainsworth Elementary School so wie die Lincoln High School. Von 1972 bis 1977 besuchte er das Evergreen State College in Olympia, Washington, eine Schule für Geisteswissenschaften, die er selbst als "ein Hippie-College ohne Noten oder erforderte Ränge, dass jede verrückte Person aus dem Nordwesten anzog" beschrieb. Er diente dort als Redakteur der Zeitung The Cooper Point Journal, für die er auch Artikel schrieb und Cartoons zeichnete. Groening befreundete sich mit der Cartoonistin Lynda Barry an, nachdem er herausfand, dass sie einen Fanbrief an einem Groenings Lieblingsautoren Joseph Heller geschrieben hatte und eine Antwort bekam. Er bezeichnete sie als "seine wahrscheinlich größte Inspirationsquelle". Weiterhin gab er an, dass auch der Film 101 Dalmatiner sein Interesse an Cartoons weckte.

Karriere

Frühe Karriere

1977 zog Groening im Alter von 23 Jahren nach Los Angeles um ein Autor zu werden. Er nahm eine eigenen Angaben nach "Reihe an lausigen Berufe'" an, unter anderem Statist in dem Film Wer den ersten Stein wirft..., Tellerwäscher in einem Pflegeheim, Gärtner in einer Kläranlage und Chauffeur und Auftragsschreiber für einen pensonierten Westernregisseur.

Life in Hell

Datei:Life in Hell 1978.jpg
Cover des vierten Life in Hell-Heftes, 1978 erschienen.

Groening beschreibt seinen Freunden sein Leben in Los Angeles in Form des von sich selbst veröffentlichten Comicbuches Life in Hell, welches lose auf dem Kapitel Hot to Got to Hell des Buches Critique of Religion and Philosophy von Walter Kaufmann basiert. Groening verbreitete das Comicbuch in der Buchecke von Licorice Pizza, ein Plattenladen, in dem er arbeitete. 1978 vollbrachte er seinen ersten professionellen Carton-Verkauf mit dem avantgardistischen Magazin Wet. der Comicstrip Forbidden Words erschien in der September/Oktober-Ausgabe des Jahres.

Groening erreichte eine Beschäftigung bei der wöchentlichen alternativen Zeitung Los Angeles Reader, bei der er Zeitungen ausliefern, Schriften setzen, Artikel überarbeiten und Telefonate beantworten musste. Er zeigte seine Cartoons dem Redakteur James vowell, der beeindruckt war und ihm schließlich seinen Platz in der Zeitung gab. Life in Hell hatte sein offizielles Debüt als Comic-Strip in der Ausgabe der Zeitung vom 25. April 1982. Vowell gab Groening auch seine eigene wöchentlich erscheinende Musikkolumne Sound Mix im Jahre 1982. Jedoch stand in der Kolumne eigentlich selten etwas über Musik, da er stattdessen oft über "verschiedene Begeisterungen, Besessenheiten, Lieblingsärgernisse und Probleme" schrieb. Nachdem er aufgefordert wurde, mehr Informationen über Musik hinzuzufügen, erfand er einfach Sachen, indem er sich fiktive Bands und nicht-existierende Platten ausdachte und rezensierte. In jedem Beitrag gab er zu, alles in der vorherigen Kolumne erlogen zu haben, und versprach, alles in der neuen Kolumne wäre wahr. Am Ende wurde er endgültig dazu aufgefordert, seine "Musik"-Kolumne aufzugeben. Unter den Fans der Beiträge war auch Harry Shearer, der später Synchronsprecher der Serie Die Simpsons werden sollte.

Life in Hell wurde beinahe sofort beliebt. Im November 1984 bat Deborah Caplan, Groenings damalige Freundin und Mitarbeitern des Los Angeles Readers, an, Love is Hell, eine Reihe Life in Hell-Strips mit Liebesbeziehungen als zentrales Thema, in Form eines Buches zu veröffentlichen. Das Buch, dass einen Monat später veröffentlicht wurde, wurde für die gegebenen Verhältnisse ein Erfolg; 22.000 Kopien der ersten beiden Auflagen wurden verkauft. Work is Hell, ebenso veröffentlicht von Caplan, folgte darauf. Bald darauf verließen Caplan und Groening die Zeitung und gründeten das Unternehmen Life in Hell Co., welches sich mit dem Merchandising Life in Hell' befasste. Weiterhin startete Groening das Syndikat Acme Feauters Syndicate, welches Life in Hell sowie die Arbeiten Lynda Barrys und John Callahans syndizierte, dies aber heutzutage nur noch mit Life in Hell tut. Die Comic-Strips werden immernoch von 250 wöchentlichen Zeitungen verlegt und in einer Serie von Büchern, bestehend aus School is Hell, Childhood is Hell, The Big Book of Hell und The Huge Book of Hell veröffentlicht. Groening erklärte einmal: "Ich werde niemals meinen Comic-Strip aufgeben. Er ist meine Basis.".

Die Simpsons

Erschaffung

Frühe Darstellung der Simpsons.

Life in Hell machte den Hollywood-Autor,-Produzent und Begründer des Unternehmens Gracie Films James L. Brooks, dem der Comic-Strip von der befreundeten Produzentin Polly Platt gezeigt wurde, aufmerksam. 1985 kontaktierte Brooks Groening mit dem Vorschlag, im Bereich des Zeichentricks an einem noch undefinierten zukünftigem Projekt zu arbeiten, welches sich später als kurze, gezeichnete Sketche, "bumpers" genannt, für die Fox Variete-Show Tracey Ullman Show herausstellten. Anfangs wollte Brooks, dass Groening seine Life in Hell-Charaktere für die Show adaptiert. Dieser fürchtete jedoch, dass er somit seine Eigentumsrechte verlieren würde, und in dem Fall, die Show würde beim Publikum nicht gut ankommen, sie seinen Comic-Strip sodurch auch unbeliebt machen würde. Groening bekam die Idee von Die Simpsons in der Empfangshalle von Brooks' Büro und skizzierte in Eile grob seine Version der dysfunktionalen Familie:  – Homer, der übergewichtige Vater;  – Marge, die schlanke Mutter;  – Bart, das flegelhafte älteste Kind;  – Lisa, das intelligente, mittlere Kind; und  – Maggie, das Baby. Groening benannte die Hauptcharaktere nach den Mitgliedern seiner eigenen Familie: Seine Eltern, Homer und Margaret (Marge bzw. Marjorie), und seine jüngeren Schwestern Lisa und Margaret (Maggie). Da er der Meinung war, es wäre zu offensichtlich gewesen, einen Charakter nach sich selbst zu bennen, wählte er den Namen "Bart", ein Anagramm des Wortes "Brat", welches sich wiederrum auf "Matt" reimt und auf deutsch so viel wie "Flegel" bedeutet, aus. Jedoch betonte er, dass, von etwas Geschwisterrivalität abgesehen, seine Familie in keiner Hinsicht den Simpsons ähnelt. Groening hat weiterhin noch einen älteren Bruder Mark sowie eine ältere Schwester Patty. 1995 gab er in einem Interview preis, dass Mark eigentlich die Inspirationsquelle für Bart ist.

Maggie Groening hat an einigen Simpsons-Büchern, in denen ihr Namensvetter vorkommt, mitgeschrieben.

Tracey Ullman Show

Datei:Matt Groening2.jpg
Gastauftritt von Groening in einem Werbefilm für die Tracey Ullman Show.

Die Familie war primitiv gezeichnet, da Groening den Zeichnern Basisskizzen überreichte und erwartete, dass sie diese aufbessern würden; stattdessen haben sie seine Zeichnungen einfach kopiert. Die gesamte Familie wurde auf so eine Art gestaltet, dass ihre Silhouetten an sich wiedererkennbar waren. Als Groening das erste Mal Homer gestaltete, baute er seine eigenen Initialien in die Zeichnung ein: Die Haare gleichen einem "M", das rechte Ohr einem "G". Später entschied Groening, dies wäre doch zu verwirrend, und wandelte das "G" in ein normales Ohr um. Heutzutage zeichnet er das Ohr jedoch immernoch als ein "G", wenn er Bilder von Homer für Fans zeichnet. Marges deutlicher Bienenstock-Haarstil wurde von dem Film Frankensteins Braut und der Frisur, die Margeret Ruth in den 1960ern getragen hatte, beeinflusst, auch wenn die Haare Letzteren niemals blau waren. Barts Originaldesign, welches in den ersten Simpsons-Shorts vorkam, besaß stacheligere Haare verschiedener Längen. Die Anzahl wurde später auf 9 Stacheln limitiert, die alle die gleiche Länge hatten. Zu der Zeit zeichnete Groening hauptsächlich nur mit einem schwarzen Stift, "nicht darüber nachdenkend, dass Bart am Ende in Farbe gezeichnet werden würde", weswegen seine Frisur wie eine Verlängerung seines Kopfes aussieht. Lisas Körpereigenschaften werden generell nicht bei anderen Charaktern verwendet; z.B. ist Maggie in den späteren Staffeln die Einzige, die die gleiche Frisur wie sie hat. Während er Lisa gestaltete, hatte Groening "keine Lust dazu, überhaupt über typische Mädchenfrisuren nachzudenken". Als er dann Lisa und Maggie gestaltete, gab er ihnen "einfach nur eine Art stachelige Seesternfrisur, wieder nicht bedenkend, dass sie am Ende in Farbe gezeichnet werden würden". Groening schrieb und visualisierte alle Shorts, die dann im Anschluss von einem Team, in dem unter anderem auch David Silverman und Wesley Archer, spätere Regisseure der Serie, arbeiteten, gezeichnet wurden.

Die Die Simpsons-Shorts erschienen das erste mal in der Tracey Ullman Show am 19. April 1987. Ein weiteres Familienmitglied,  – Grandpa Simpson, wurde später in den Shorts eingeführt. Jahre danach, während den ersten Staffeln der Serie Die Simpsons, als es dazu kommen sollte, Grandpa einen Vornamen zu geben, weigerte sich Groening, ihn nach seinem eigenen Großvater Abraham Groening zu benennen, und übergab die Arbeit an andere Autoren. Durch einen Zufall wählten sie den Namen "Abraham", ahnungslos darüber, dass dies bereits der Name Groenings Großvater war.

Erweiterung auf eine halbe Stunde

Datei:Matt Groening3.jpg
Groening in der David Letterman Show beim Vorstellen seiner neuen Serie im Jahre 1989.

Obwohl Tracey Ullman Show kein großer Erfolg war, führte die Beliebtheit der Shorts zu einem halbstündigen spin-off im Jahre 1989. Ein Arbeitsgruppe, bestehend aus mehreren Produktionsgesellschaften, stellte Die Simpsons für die Fox Broadcasting Company in eine halbstündige Serie um. Das Team umfasste den Personenkreis, der später auch am Unternehmen Klasky Csupo teilnahm. James L. Brooks handelte eine Verfügung in dem Vertrag mit Fox Network aus, die verhinderte, dass Fox in den Inhalt der Show eingreifen durfte. Groening sagte, sein Ziel beim Erschaffen der Show war es, dem Publikum eine Alternative zu dem, was sie sonst sahen und er selbst als "Mainstream Trash" bezeichnete, anzubieten. Die halbstündige Serie feierte am 17. Dezember 1989 mit der Die Simpsons-Episode Es weihnachtet schwer (somit s01e01), einer Sonderfolge zu Weihnachten, ihre Premiere. Die Episode Der Babysitter ist los (s01e13) war eigentlich die erste in voller Länge produzierte Episode, wurde jedoch erst als die letzte Episode der 1. Staffel am 13. Mai 1990 ausgestrahlt, da sie den Anforderungen im Bereich der Zeichnung nicht genügte.

Die Serie wurde im Gegensatz zu den Erwartungen Vieler sehr schnell ein weltweit erfolgreiches Phänomen. Groening sagte dazu: "Niemand dachte, dass Die Simpsons ein großer Erfolg wird. Es schlich sich an alle heran.". Die Simpsons wurde von Groening, Brooks und Sam Simon, ein Autor und Produzent, mit dem Brooks bereits an früheren Projekten gearbeitet hatte, mitentwickelt. Allerdings gab es oft Konflikte zwischen Groening und Simon wegen der Show; Groening beschrieb einmal ihre Beziehung als "sehr strittig". 1993 verließ Simon schließlich aufgrund von Differenzen die Sendung.

Wie bereits die Hauptmitglieder der Familie haben mehrere Charaktere der Sendung Namen, die von Personen, Orten oder Filmen inspiriert wurden. Der Name "Wiggum" ist der Mädchenname Groenings Großmutter. Einige Namen basieren auf Straßen in Groenings Heimatstadt Portland, unter anderem "Flanders", "Lovejoy", "Powell", "Quimby" und " – Kearney". Entgegen der üblichen Annahme von Fans basiert der Name " – Sideshow Bob Terwilliger" nicht etwa auf dem SW Terwilliger Boulevard in Portland, sondern eigentlich auf den Charakter Dr. Terwilliker aus dem Film Die 5000 Finger des Dr. T.

Obwohl Groening des öfteren versuchte, spin-offs von Die Simpsons zu drehen, blieben alle Versuche erfolglos. 1994 versuchten sich Groening und weitere Die Simpsons-Produzenten an einem realen spin-off über  – Krusty, dem Clown mit Dan Castellaneta, der bereits die Synchronstimme des Charakters ist, in der Hauptrolle, waren jedoch nicht dazu im Stande, das Projekt in Gang zu bringen. Weitere Versuche waren Young Homer und Tales from Springfield, ein spin-off über alle Springfielder, die nicht Mitglied der Simpsons sind.

Groenings zweiter synchronisierter Gastauftritt in der Episode s21e01.

1995 geriet Groening in eine große Uneinigkeit mit Brooks und anderen Die Simpsons-Produzenten durch die Episode Springfield Film-Festival (s06e18), ein Crossover mit der Serie The Critic, eine Zeichentrickserie, die ebenfalls von Brooks produziert wurde und an der einige ehemalige Mitglieder der Die Simpsons-Crew arbeiteten. Groening fürchtete, die Zuschauer würden es für "nichts Anderes als einen jämmerlichen Versuch, auf Kosten von Die Simpsons für The Critic zu werben" halten, und war besorgt darüber, man hätte denken können, er selbst hätte in irgendeiner Weise etwas mit The Critic zu tun. Er lies seinen Namen aus dem Abspann der Episode löschen.

Groening war Autor bzw. Co-Autor bei den Die Simpsons-Episoden Bart köpft Oberhaupt (s01e08), Der Babysitter ist los (s01e13), Homer auf Abwegen (s03e20) und 22 Kurzfilme über Springfield (s07e21) sowie bei dem Film Die Simpsons - Der Film, der 2007 erschien. Er hatte mehrere Cameo-Auftritte in der Sendung, in den Episoden Hochzeit auf Klingonisch (s15e17) und Everyman begins (s21e01) sogar eine Sprechrolle. Derzeit fungiert er bei Die Simpsons als ausführender Produzent und Script Doktor.

Futurama

Datei:Matt Groening4.jpg
Groening, Cohen und Gaststar Al Gore beim Synchronisieren der Futurama-Episode Geschichten von Interesse Nr. 1 (s02e20).

Nachdem er einige Jahre das Genre "Sciene Fiction" erforschte, schloss sich Groening 1997 mit dem Die Simpsons-Autor und -Produzent David X. Cohen (damals noch unter dem Namen "David S. Cohen" bekannt) zusammen und entwickelte Futurama, eine Zeichentrickserie über das Leben im Jahre 3000. Als sie im April 1998 einen Sendeplatz bei Fox für die Serie fanden, hatten Groening und Cohen bereits viele Charaktere und Handlungen entwickelt; Groening sagte, sie wären bei ihren Diskussionen "über Bord" gegangen. Er beschreibt die Versuche, einen Ausstrahlungsplatz für die Sendung zu finden, als "die schlimmste Erfahrung in seinem Leben als Erwachsener". Die Sendung feierte am 28. März 1999 ihre Premiere. Groening schrieb die Episoden Space Pilot (s01e01; zusammen mit Cohen), Rebirth (s06e01) und In-A-Gadda-Da-Leela (s06e02) selbst.

Nach vier Jahren stellte Fox die Beantragung neuer Staffeln und die Ausstrahlung der Episoden ein. Allerdings führten kommerziell sehr erfolgreiche DVD-Verkaufseinnahmen und stabile Einschaltquoten auf dem Sender [adult swim] zu einer Wiederaufnahme der Produktion. Als der Sender Comedy Central Verhandlungen um die Rechte für das Ausstrahlen Futurama-Episoden begann, deutete Fox an, dass es doch eine Möglichkeit gäbe, neue Episoden zu produzieren. Als Comedy Central sich dann für 16 neue Episoden verpflichtete, wurde entschieden, dass vier Direct-to-DVD Filme, Bender's Big Score, Die Ära des Tentakels, Bender's Game und Leela und die Enzyklopoden, produziert werden sollten. Da keine neuen Futurama-Projekte in Produktion waren, wurde der letzte Film, Leela und die Enzyklopoden, so umgestaltet, dass er als Finale der Serienausstrahlung dienen konnte. Jedoch drückte Groening seinen Wunsch aus, das Futurama-Franchise in irgendeiner Form weiterführen zu wollen, unter anderem als Kinofilm. In einem Interview mit dem Sender CNN sagte Groening: "Wir haben ein gute Beziehung zu Comedy Central und würden es lieben, mehr Episoden für sie zu machen, aber ich weiß nicht... Wir diskutieren zwar und es ist auch Begeisterung vorhanden, aber ich will nichts behaupten, falls das alles nur auf mich zutrifft".

Am 9. Juni 2009 wurde bestätigt, das Comedy Central 26 neue Episoden zeigen wird. Die Ausstrahlung begann am 24. Juni 2010.

Andere Arbeiten

Datei:Matt Groening5.jpg
Groening hinter dem Schlagzeug in der Band The Rock Bottom Remainders.

1994 gründete Groening zusammen mit Steve Vance, Cindy Vance und Bill Morrison den nach dem Life in Hell-Charakter Bongo benannten Comicverlag Bongo Comics Group, der einige Originaltitel sowie auf den Serien Die Simpsons und Futurama basierende Comicbücher, das Crossover eingeschlossen, publiziert.

Groening nach wäre das Ziel von Bongo, "zu versuchen, Humor in den ziemlich finsteren Comicbuchmarkt zu bringen". 1995 gründete er auch den Comicverlag Zongo Comics, ein Aufdruck von Bongo, der Comics für reifere Leser veröffentlicht, drei Hefte von Mary Fleeners Fleener und sieben Hefte der Jimbo-Comics von Groenings nahem Freund Gary Panter mitumfassend.

Groening ist für seinen eklektischen Musikgeschmack bekannt. Seine Lieblingsband ist Captain Beef Heart and his Magic Band; Groening bezeichnete Trout Mask Replica als sein Lieblingsalbum. Er war Gastbearbeiter bei Da Capo Press' Best Music Writing 2003 und organisierte ein US-Amerikanisches All Tomorrow's Parties Musikfestival im Jahre 2003. Im Mai 2010 betreute er eine andere Version von All Tomorrow's Parties in Minehead in Großbritannien. Er spielt auch das Schlagzeug in der aus Autoren bestehenden Rock 'n' Roll-Band The Rock Bottom Remainders, obwohl er als Kuhglockenspieler verzeichnet ist. Andere Mitglieder der Band sind Dave Berry, Ridley Pearson, Scott Turow, Amy Tan, James McBride, Roy Blount Jr., Stephen King, Kathi Kamen Goldmark, Sam Barry und Greg Iles.

Auszeichnungen

→ Siehe auch: Auszeichnungen

Groening wurde bisher in der Kategorie Beste Zeichentrickserie für 25 Emmys nominiert und hat elf davon gewonnen.
(Siegesjahre sind grün gekennzeichnet)
Zehn bei 19 Nominierungen für Die Simpsons:

Einen bei fünf Nominierungen für Futurama:

  • 1999: Zeit und Raum 3000 (s01e01)
  • 2001: Amazonen machen Snu Snu (s03e05)
  • 2002: Roswell gut - Alles gut (s04e01)
  • 2003: Gebell aus der Steinzeit (s05e02)
  • 2004: Der Stich (s05e09)

Groening erhielt 2002 den Reuben Award der National Cartoonists Society für seine Arbeit an Life in Hell. Für diesen war er bereits 2000 nominiert, verlor aber damals gegen Jack Davis (MAD). Weiterhin gewann er 2004 einen British Comedy Award für sein Lebenswerk und landete auf einer Liste der Top 100 der noch lebenden Genies, die 2007 von der britischen Zeitung The Daily Telegraph veröffentlicht wurde, auf Platz 4. Somit ist er die als US-Amerikaner geborene Person mit der höchsten Platzierung.

Datei:Laurie Monnes Anderson.jpg
Groenings Cousine Laurie Monnes Anderson beim Verlesen eines Antrags.

Privatleben

Groening und Deborah Caplan heirateten im Jahre 1986. Aus ihre Ehe gingen die Söhne Homer und Abe hervor, die beide gelegentlich von Groening als Hasen in Life in Hell dargestellt werden. Das Paar lies sich 1999 nach 13 Jahren Ehe scheiden. Groening ist aufgrund seiner Schwester Lisa der Schwager von Craig Bartlett, der Schöpfer der Serie Hey Arnold!. Arnold, die Hauptfigur aus der Serie, hatte früher mehrere Auftritte in der Zeitschrift Simpsons Illustrated. Groening bezeichnet sich selbst als Agnostiker. Er ist politisch gesehen liberal eingestellt und hat des öfteren dem Präsidentschaftskandidaten der Demokraten Wahlkampfspenden gespendet. Seine Cousine, die demokratische Politikerin Laurie Monnes Anderson, ist ein Mitglied des Senates von Oregon und repräsentiert den Osten des Countys Multnomah.

Liste aller Arbeiten

Bibliographie

Life in Hell:

  • 1986: Love is Hell
  • 1986: Work is Hell
  • 1987: School is Hell
  • 1988: Box Full of Hell
  • 1988: Childhood is Hell
  • 1989: Greetings from Hell
  • 1989: Akbar and Jeff's Guide to Life
  • 1990: The Big Book of Hell
  • 1991: With Love From Hell
  • 1991: How to Go to Hell
  • 1992: The Road to Hell
  • 1994: Binky's Guide to Love
  • 1994: Love is Hell: Special Ultra Jumbo 10th Anniversary Edition
  • 1997: The Huge Book of Hell
  • 2007: Will and Abe's Guide to the Universe

Filmographie

Fernsehserien

Filme

  • 2007: Die Simpsons - Der Film
  • 2007: Futurama: Bender's Big Score
  • 2008: Futurama: Die Ära des Tentakels
  • 2008: Futurama: Bender's Game
  • 2009: Futurama: Leela und die Enzyklopoden

Charaktere

Sonstiges

  • Matt Groening soll 2012 einen Stern auf dem berühmten "Walk of Fame" bekommen.