1F20 Capsule

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Ehegeheimnisse

Im Haus von Lenny:

Lenny schmeißt bei sich einen Pokerabend. Mit von der Partie sind Moe, Carl, Barney und Homer.

Moe: Ich erhöhe um einen Viertel-Dollar!

Carl: Bin weg.

Lenny: Bin weg.

Barney: Bin auch weg.

Moe: Homer, wie viele Karten willst du?

Homer hat augenscheinlich etwas verschluckt. Moe haut ihm auf den Rücken. Daraufhin fällt ein Pokerchip auf den Tisch.

Homer: Wow! Probiert bloß diese sogenannten Chips nicht.

Lenny: Willst du nun Karten oder nicht?

Homer: Hä? Na schön, ich nehme drei!

Moe gibt ihm drei Karten.

Homer: Nein! Nein! Nein! Ähm, ich meine juhu!

Moe kann den Bluff schon von weitem riechen.

Moe: Ich gehe mit und will sehen.

Homer: Oh, ich hab geblufft.

Moe: Haha! Kommt zu Papa.

Er schnappt sich den großen Gewinnpot, doch dann entdeckt er Homers Karten.

Moe: Moment mal. Du hast ja einen Royal Flush, Homer! Verdammt, das machst du jedes Mal. Du, ach du! Ich erstick nochmal an meiner eigenen Wut.

Carl: Hey, schrei‘ Homer doch nicht so an, nur weil er ein bisschen langsam ist.

Homers Gehirn: Jemand hat was gesagt, nichts Gutes! Wie war das? „Schrei Homer doch nicht so an“ – nein, das ist nichts Böses. Da war noch was. Langsam, die haben mich langsam genannt!

Plötzlich erhebt er sich und will seine Freunde für die in seinen Augen bösen Worte rügen. Dabei sind seine Freunde schon längst gegangen.

Homer: Was fällt euch ein, mich so zu nennen?

Plötzlich kommt Lenny, der sich einen Mitternachtssnack aus dem Kühlschrank holt.

Lenny: Hey Homer! Du bist ja immer noch da. Mein Gott, bist du langsam.

Erneut hört man Homers Gedanken.

Homer (in Gedanken): Jemand hat was gesagt, nichts Gutes!

Lenny: Raus mit dir, verschwinde!


Im Haus der Simpsons:

Die Familie isst zusammen in der Küche. Dann erzählt Homer von seinem gestrigen Abend.

Homer: Jedenfalls haben wir gestern Abend mal wieder gepokert und wie üblich habe ich mal wieder gewonnen, ohne es zu merken. Da sagt doch dieser Lenny, ich wäre – hört euch das an – ein bisschen langsam! Moment, warum lacht ihr nicht? Haltet ihr mich auch für langsam?

Die Kinder wenden sich ab. Nur Marge äußert sich.

Marge: Nein, wir finden dich nicht langsam. Andererseits gehst du aber auch nie ins Museum, liest Bücher oder unternimmst sonst irgendwas.

Homer: Meint ihr, ich hätte keine Lust dazu? Das liegt an den vielen Fernsehprogrammen, Marge. Die lassen mir keine Zeit. Die bringen eine Supershow nach der anderen, jede frischer und brillantere als die vorherige. Wenn die doch nur eine mal verpatzen würden, dann hätten wir endlich mal eine halbe Stunde für uns allein. Aber das machen die nicht, die lassen mich nicht einmal Luftholen.

Es ist später, jeder macht sich bettfertig.

Homer (zu Marge): Ach, warum sie was vormachen, ich bin langsam.

Marge: Ich bitte dich, Homie. Wenn man sich schon so minderwertig vorkommt, sollte man alles mögliche versuchen, um sich aufzumuntern.

Homer: Noch ein Starkbier-Bad nehmen? (leicht unverständlich, im Original heißt es „malt liquor“)

Marge: Zum Beispiel. Oder du machst zur Abwechslung einen Fortbildungskursus.

Homer: Ach! Und wie stellt diese Fortbildung sich das vor? Dass sie aus mir einen klügeren Menschen macht? Außerdem verdrängt alles, was ich neu dazulerne, irgendein Stück altes Wissen aus meinem Gehirn. So wie bei dem Kursus „Wein zum selber machen“, wo ich vergessen habe, wie man Auto fährt.

Marge: Doch nur, weil du betrunken warst.

Homer: Und wie betrunken!


Im Fortbildungszentrum:

Homer geht durch die Flure. Er entdeckt die unterschiedlichsten Kurse.

Homer (liest vor): Mach einen Mann zu Wachs in deinen Händen.

Es handelt sich um einen Kurs, der von Patty und Selma geleitet wird.

Patty: Um einen Mann zu reizen, muss man enge Sache tragen, wo sich alles abzeichnet!

Daraufhin präsentiert sich Selma in einem roten, engen Kleid.

Die Kursteilnehmer sind schockiert.

Patty: An der Stelle möchte ich daran erinnern: Es gibt keine Kostenerstattung.

Homer geht weiter. Im nächsten Zimmer gibt Moe einen Kurs. Es handelt sich um Funk-Dance zur Selbstverteidigung.

Moe: Ich sage euch, das ist besser als jeder Notruf. Angenommen ein Gangster versucht dir, deine Süße auszuspannen, dann verpasst du ihm so eins!

Moe tanzt auf einmal wild umher und holt dann urplötzlich eine Schrotflinte hinter seinem Tisch hervor, mit der er wild umherschießt.

Die Teilnehmer gehen in Deckung, Homer zieht wieder weiter. Im nächsten Raum findet ein Kurs statt, der von Lenny geleitet wird. Es geht darum, wie man Tabak richtig spuckt.

Lenny macht es vor. Sein gespuckter Tabak landet mit einem Ping-Geräusch in einem goldenen Gefäß.

Lenny: Dieses Ping-Geräusch zeigt an, dass die Spucke ihr Ziel erreicht hat. Jetzt macht das nach.

Unter den Teilnehmer befinden sich unter anderem Otto, Jasper, Willie und Abe. Beim Versuch, den Tabak richtig zu spucken, fällt Abe sein Gebiss heraus.

Lenny: Wird schon besser.

Homer (Selbstgespräch): Augenblick mal. Sehr merkwürdig, selbst Lenny gibt hier Unterricht. Und wie sie alle dasitzen und ihn bewundern und anbeten.

Homer kommt zu einer Erkenntnis.

Homer: Das ist es! Wenn der Unterricht geben kann, dann kann er das schon lange. Nein, ich kann das schon lange!

Homer geht daraufhin direkt zum Anmeldebüro.

Organisator: Was ist denn ihr Hauptfachgebiet?

Homer: Naja, ich kenne den Unterschied zwischen Leder und wie Leder.

Organisator: Nein, den kennen sie nicht, Mr. Simpson. Den kennt niemand!

Homer: Ach, schon wieder versagt. Jeder kann Unterricht geben, nur nicht ich! Ich bin ein Idiot. Was soll ich meiner Frau und den Kindern sagen?

Organisator: Sie sind verheiratet?

Homer: Kommt darauf an. Wäre das möglich, damit einen Job zu bekommen?

Organisator: Nein, aber vielleicht haben wir doch noch eine andere Aufgabe für Sie, Mr. Simpson. Wir suchen noch jemanden für den Kursus: Wie führe ich eine erfolgreiche Ehe?

Homer: Gut, einverstanden! Ich tue alles, nur um aus dem Haus zu kommen, weg von der ewigen Nörgelei und dem Krach einer liebevollen Familie. Schalala-la-la.

Der Organisator schaut seltsam drein.


Im Haus der Simpsons:

Homer hat sich ein seltsames Jackett angezogen und führt es der Familie stolz vor.

Homer: Seht mich mal an! Da ich jetzt Lehrer geworden bin, habe ich mir Flicken auf die Ellenbogen genäht.

Marge: Homer, es ist zwar allgemein üblich Lederflicken auf eine Tweed-Jacke zu nähen, aber nicht umgekehrt. Du hast ein Jackett, das absolut in Ordnung war, ruiniert!

Homer: Nein, das stimmt nicht, Marge. Zwei Jacketts, die in Ordnung waren.

Lisa: Ich find’s toll, dass du Lehrer bist, Dad. Unterrichtest du mit einem standardisierten Text oder benutzt du die eher sokratischen Methoden der interaktiven Klassenbeteiligung?

Homer: Ja, Lisa! Dein Daddy ist jetzt Lehrer.


Beim Haus von Flanders:

Homer hält mit dem Wagen vor dem Haus der Flanders. Er klingelt, worauf ihm Ned die Tür öffnet.

Ned: Homerchen, was für eine Freude!

Homer: Ich habe keine Zeit zum Schwatzen, Flanders! Ich muss Unterricht geben!

Ned: Aber du hast bei mir.

Homer rennt wieder schnell zum Auto zurück und düst davon.


In den Straßen von Springfield:

Homer ist mit dem Auto unterwegs und ist ganz stolz drauf, jedem von seiner neuen Profession zu erzählen. Zuerst macht er dafür beim Drive-In von Krusty Burger halt.

Angestellter: Was möchten sie, bitte?

Homer: Heute leider nichts, junger Freund. Ich habe nämlich Unterricht zu geben.

Angestellter: Sir, es ist strafbar, den Bestellschalter auf den Arm zu nehmen.

Dann fährt er über eine rote Ampel und zwingt den Gegenverkehr zu bremsen.

Homer: Das mach‘ ich mit Recht, ich bin Lehrer!

Mrs. Hoover: Huh? Ich wusste gar nicht, dass wir das dürfen.


Im Fortbildungszentrum:

Es sind viele Personen zu Homers Kurs gekommen. Er fängt an, indem er seinen Namen auf eine Tafel schreibt.

Homer: Aufgepasst! Ich habe die Aufgabe als Erstes festzustellen, ob alle im richtigen Kursus sind.

Plötzlich wird er mit Tabak angespuckt.

Homer: Den Gang runter, Zimmer 11!

Stimme: Danke!

Homer wird ein zweites Mal angespuckt. Er wischt sich den Tabak von der Stirn und fährt fort.

Homer: Okay, fangen wir endlich an.

Er verstummt plötzlich, weil er sich weder vorbereitet hat, noch weiß, was er erzählen soll. Als eine Teilnehmerin mit einem Nachbarn flüstert, wird Homer wütend.

Homer: Nicht schwätzen!

Er überlegt, wie er anfangen soll.

Homer: Ähh! Hm. Oh! Naja.

Skinner: Wie wär‘s, wenn wir Ihnen über die Schwierigkeiten in unseren Beziehungen berichten?

Homer: Sehr gut, ja! Das frisst ein bisschen Zeit. Fangen wir an bei Ihnen, Otto.

Otto: Naja, meine Ansprüche sind einfach zu hoch. Ich hab das Gefühl, als ob keine Frau gut genug für mich ist. Man denkt, man hat sie im Griff, dann haben sie noch etwas in der Hinterhand.

Hutz: Mein Problem ist, dass ich Frauen immer nur ausnutze. Ich zieh einfach bei einer ein und bleibe, bis sie pleite ist.

Edna: Ich bin zwar eine kluge Frau, aber ich gerate immer an die falschen.

Hutz macht ihr daraufhin schöne Augen.

Hutz: Da könnte ich Ihnen etwas empfehlen.

Er flüstert ihr etwas ins Ohr.

Edna: Okay, hier ist mein Zweitschlüssel und meine Kreditkarte.

Smithers: Ich war mal verheiratet, aber ich habe nicht verstanden, es auf die Reihe zu kriegen.

Es folgt ein Flashback aus Smithers Vergangenheit. Damals hatte er noch eine Frau.

Frau: Nun komm schon, Waylon! Liebe mich so, wie du mich früher geliebt hast.

Smithers: Nein!

Frau: Dieser schreckliche Mr. Burns steckt dahinter, hab ich recht?

Smithers: Lass gefälligst meinen Chef, Mr. Burns, aus dem Spiel!

Er zerschellt mehrere Glasflaschen und sieht stark deprimiert aus. Plötzlich ertönt aus der Ferne Burns Stimme.

Burns: Smithers! Smithers!

Er befindet sich vor Smithers Haus. Als Smithers ihn erblickt, endet der Flashback.

Zurück in der Gegenwart, ertappt Smithers Homer dabei, wie dieser unaufmerksam zuhört und stattdessen eine Apfelsine schält.

Smithers: Hören Sie mir überhaupt zu, Simpson? … Simpson!

Homer verputzt derweil eine Apfelsine.

Homer: Hä? Oh, ja, ich habe zugehört. Sehr witzig.

Moe: Stimmt doch gar nicht. Du hast nur deine Apfelsine gemampft.

Homer: Sehr gut beobachtet. Für das ungeschulte Auge esse ich eine Apfelsine. Aber für das Auge mit Verstand demonstriere ich etwas, was die Ehe betrifft. Denn ihr müsst wissen: Die Ehe hat viel Ähnlichkeit mit einer Apfelsine. Zunächst hat man die Schale, dann das süße, süße Innere.

Er verputzt eine weitere Apfelsine.

Apu: Tut mir Leid, ich versteh‘ das nicht.

Willie: Wenn ich einen Mann sehen will, der eine Apfelsine schleckt, hätte ich den Apfelsinen-Schleck-Kursus belegt!

Es folgt ein Cut zu eben jenen Kursus, der von Hans Maulwurf geleitet wird.

Hans: Das Verspeisen einer Apfelsine ist zu vergleichen mit einer guten Ehe.

Abe: Jetzt friss‘ schon die verdammte Apfelsine!

Zurück bei Homers Kurs werden die Teilnehmer ungeduldig. Sie gehen in Richtung Ausgang.

Teilnehmerin: Das ist wirklich furchtbar.

Willie: Der ist widerlich, gehen wir lieber.

Skinner: Als Lehrer eine echte Witzfigur.

Homer: Ich hab Marge gleich gesagt, dass das nichts wird, neulich im Bett.

Plötzlich sind die Teilnehmer ganz interessiert.

Skinner: Im Bett?

Moe: Anscheinend hast du im Bett versagt, gib’s schon zu!

Homer: Nein, nein! So habe ich das nicht gemeint. Marge und ich sprechen immer alles durch, wenn wir im Bett liegen. Zum Beispiel neulich haben wir über Geld gestritten.

Skinner: Oh, ein Streit!

Die Teilnehmer setzen sich wieder. Sie hängen nun regelrecht an Homers Lippen.

Moe: Ärger im Paradies, hä?

Homer: Ich habe Marge darauf aufmerksam gemacht, dass wir Geld sparen würden, wenn sie sich nur einmal im Monat die Haare färbt.

Edna: Marge färbt sich die Haare?

Homer: Aber ja. Sie ist grau wie ein Esel, schon seit sie 17 ist.

Die Teilnehmer: Ach??? Erzählen Sie mehr, wir sind neugierig.


Bei Krusty Burger:

Homer: Ja, ich hab stundenlang geredet und sie hingen mir an den Lippen. Ich glaube, ich bin zum Unterricht geben geboren.

Erst jetzt sieht man, dass Homer sich wieder beim Drive-In von Krusty Burger befindet. Plötzlich kommt die Polizei angefahren.

Wiggum: Schluss jetzt! Sie wurden gewarnt, den Bestellschalter nicht weiter auf den Arm zu nehmen!

Homer: Ahh!

Schnell rast Homer davon.

Krusty Burger-Angestellter: Hey, ich brauche ein Finale für die Anekdote.


Im Kwik-E-Markt:

Es ist der nächste Tag. Marge ist im Kwik-E-Markt einkaufen, unwissend, dass die halbe Stadt persönliche Ehe-Geheimnisse von ihr weiß.

Apu: Oh, Mrs. Simpson. Es dürfte sie interessieren, dass wir Blau Nummer 52 im Moment im Angebot haben. Das ist doch ihre Haarfarbe, nicht wahr?

Marge: Was soll das bitte heißen? Meine Haare sind nicht gefärbt. Hahaha!

Moe: Nein, nein, nein. Du irrst dich, Apu! Sie nimmt Blau 56.

Marge: Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht.

Edna: Der Unterricht ihres Mannes ist hinreißend.

Marge verlässt den Laden. Am Ende des Tages spricht sie Homer darauf an.


Im Haus der Simpsons:

Marge: Homer, es passt mir nicht, dass du im Unterricht über private Dinge redest.

Homer: Marge, ich schwöre dir, ich habe nichts Intimes erzählt.

Marge: Heute im Kwik-E-Markt wusste jeder, dass ich mir die Haare färbe.

Homer: Ach so, du meinst über dich. Naja mag sein, vielleicht ein paar Dinge aus der Privatsphäre. Aber du hättest sie sehen sollen, Marge. Die waren ganz versessen drauf, was ich zu sagen habe.

Marge: Nun, das freut mich sehr, aber man kann auch ein guter Lehrer sein und trotzdem die Privatsphäre eines Menschen respektieren.

Homer: Marge, du weißt ja nicht, wie das ist. Schließlich muss ich jeden Tag meinen Hintern hinhalten. Ich bin nicht gestört! Du bist gestört und das ganze bescheuerte System ist gestört! Soll ich dir die Wahrheit sagen? Willst du es genau wissen? Aber du erträgst sie nicht, die Wahrheit! Erst wenn du die Hand ausstreckst und sie in einem widerlichen Brei stecken bleibt, der mal das Gesicht deines besten Freundes war, dann weißt du, was du tun musst. Vergiss es, Marge – das ist Chinatown.

Marge packt Homer am Kragen, langsam wird sie wütend.

Marge: Homer, erzähl denen nie wieder was Privates von mir, verstanden?

Homer: Ja M‘am.


Im Fortbildungszentrum:

Homer gibt die nächste Stunde seines Kurses. Da er auf Marges Worte achten will, versucht er die Klasse anderweitig in seinen Bann zu ziehen.

Homer: Was ist eine Heirat? In Websters Worterklärungsbuch wird die Heirat als ein Ort bezeichnet, wo man geboren und aufgewachsen ist und sich immer hingezogen fühlt.

Die Teilnehmer machen einen weniger amüsierten Eindruck.

Moe: Erzähl uns lieber was über dich und Marge!

Homer: Ihr sollt hier was lernen und nicht nur dasitzen, um euch irgendwas anzuhören.

Die Teilnehmer versuchen aufgrund der Langeweile wieder aufzubrechen.

Teilnehmerin: Jetzt fällt ihm nichts mehr ein!

Skinner: Fauler Zauber.

Otto: Wirklich nicht zu fassen, dass ich 10.000 Dollar für diesen Unterricht hingeblättert habe. Und wozu überhaupt das Labor-Honorar?

Die Teilnehmer gehen wieder Richtung Ausgang.

Homer: Wartet, wartet! Ja – ich kenn da noch eine nette Geschichte von einem anderen jung verheirateten Pärchen!

Die Teilnehmer setzten sich wieder.

Homer: Immer wenn die Frau im Schlafzimmer ist, entwickelt sie plötzlich eine merkwürdige Vorliebe. Sie wird ganz wild vor Verlangen, wenn ihr Mann hingebungsvoll an ihrem Ellenbogen knabbert.

Edna: Wir wollen Namen.

Homer: Nennen wir sie einfach Mr. X und Mrs. Y. Jedenfalls sagt dieser Mr. X dann: Marge, wenn das dein Motor nicht auf Touren bringt, will ich nicht Homer Simpson heißen.

Die Teilnehmer sind sichtlich amüsiert.


Zu Hause bei den Simpsons:

Am nächsten Tag hat Homer eine Überraschung für die Familie.

Marge: Was ist, musst du nicht zum Unterricht?

Homer: Heute nicht, Marge! Heute können wir endlich mal in Ruhe gemütlich miteinander zu Abend essen.

Marge: Wie schön, da haben wir seit langen…ahhh!

Sie schreit auf, weil sie urplötzlich die Kursteilnehmer im Wohnzimmer erblickt.

Marge: Was soll das denn, bitte?

Homer: Marge, darauf kommst du nie! Das sind meine Schüler und sie werden eine menschliche Peepshow zu sehen kriegen – unser Leben.

Mel (flüsternd): Ich will nichts sagen, aber offensichtlich kommt der Preismittelstand doch vom Essen.

Homer: Na Lisa, mein süßes Augäpfelchen. Wie läuft es denn so drüben, im alten Schulhaus?

Lisa: Ich finde das mehr als entwürdigend und schlimmer als in meinen schlimmsten Albträumen.

Homer: Hahaha. Und wie geht’s meinem kleinen Baseball-Meister. Hast du heute schon ein paar Maikäfer gefangen?

Bart: Milhouse und ich haben Post von einem Wagen geklaut und sie ins Gully geworfen.

Homer: Entschuldige. Mein Sohn, du hast es sicher gut gemeint, aber so etwas macht man nicht.

Bart: Was redest du da für einen Quatsch? Du hast uns doch dazu angestiftet.

Homer: Du kleines, mieses…

Er schnappt sich Bart und würgt ihn. Die Teilnehmer sind schockiert.

Marge: Homer!

Bart: Ich hau‘ lieber ab.

Lisa: Ich auch!

Die Teilnehmer machen sich Notizen. Homer versucht das Theater herunterzuspielen.

Homer: Hahaha. Nachdem sich die Kleinen nun ins Bett verzogen haben…

Marge: Homer! Jetzt mach endlich Schluss mit diesem Theater.

Moe: Hey Homer, warum knabberst du nicht mal an ihrem Ellenbogen? Dann schmilzt sie doch dahin wie Butter, oder?

Marge: Jetzt reicht’s, Schluss. Raus mit euch, sofort!

Apu (zu Moe): Uh, es geht schon los, merkst du was?

Marge: Raus jetzt, ich will auch nicht mehr sehen. Raus, raus, raus, raus.

Während die Teilnehmer vor dem Haus der Simpsons stehen, versucht Homer sich herauszureden.

Homer: Gut, machen wir heute mal früher Schluss, aber bis Morgen lest ihr die Seiten 7 bis 18 aus Lisas Tagebuch.

Marge: Du ebenfalls!

Homer: Huh?

Marge: Verschwinde!

Homer: Aber ich bin doch nicht Schüler…

Marge schubst ihn daraufhin vor die Tür.

Otto: Kommt was davon in der Prüfung vor? Ich hab nämlich nicht aufgepasst.

Später, die Teilnehmer sind weg und Homer klopft an die Wohnungstür.

Homer: Nun komm schon, Marge! Lass mich wieder rein. Hier draußen wimmelt es vor Grillen.

Marge öffnet ihm die Tür, sieht aber sehr wütend aus.

Homer: Entschuldige, Marge. Es wurden Dinge gesagt und Fehler gemacht. Machen wir Schluss mit dem Unsinn und vergessen wir alles.

Marge: Du hast es immer noch nicht kapiert, hab ich recht, Homer? Du hast von unserem Privatleben erzählt, obwohl du mir versprochen hast, es nicht zu tun. Ich habe kein Vertrauen mehr zu dir.

Homer: Ich habe meine Lektion gelernt. Es wird nie mehr vorkommen, ganz ehrlich.

Plötzlich schaltet sich Ned dazwischen, der den Ärger wohl aus seinem Zimmer aus mitbekommen hat.

Ned: Hey Homer, was ist das für ein Lärmidi-Lärmchen?

Homer: Ach, Marge setzt mich vor die Tür, weil ich ihr Ellenbogen-Geheimnis verraten habe.

Marge wird wieder wütend und schließt die Tür.

Homer: Schatz, die Tür ist zugefallen. Gut, bitte! Wenn du es so haben willst, von mir aus. Die Nummer wird langsam ein alter Hut. Ich geh‘ auf Achse. Vielleicht schreibe ich dir mal eine Ansichtskarte von irgendwoher, wohin es mich verschlagen hat, in dieser verrückten Welt.

Er zieht von dannen. Letztlich verkrümelt er sich auf Barts Baumhaus, von dem er die Familie in der Küche beobachten kann. Marge will derweil die Kinder etwas trösten.

Marge: Kinder, euer Vater und ich, wir haben zurzeit eine schwere Zeit zu überstehen und ich weiß nicht, wie es ausgehen wird. Aber denkt immer daran: Sowohl eure Mum als auch euer Dad haben euch sehr lieb.

Bart (zu Lisa): Wow, ich hab noch nie erlebt, dass Mum so wütend auf Homer war.

Lisa: Ich verrate dir ein Geheimnis, Bart. Jedes Mal, wenn ich mir um Mum und Dad Sorgen mache, gehe ich auf den Dachboden und wickel an meinem Knäuel.

Man sieht kurz das besagte Knäuel, welches eine beachtliche Größe angenommen hat.

Später, Milhouse und Bart spielen im Garten, als wären sie Astronauten. Bart klettert ein Stück auf seinen Baum.

Bart: Erdbasis, hier spricht Commander Bart McCool. Wir stehen unter Beschuss der … Gehirnwäscher (unverständlich). Schnell in den Sicherheitstrakt, Milbot.

Milhouse: Bestätige, Humanoide!

Beide klettern in das Baumhaus, unwissend, dass dort Homer ist. Dieser wäscht gerade seine Unterwäsche auf eine altmodische Art.

Homer: Lasst euch nicht stören, Jungs. Ich schrubbe nur meine Schlüpfer.

Milhouse: Tut mir leid, Bart. Dein Vater hat mir meine Fantasie platzen lassen. Mir macht es nur Spaß, wenn ich so tue, als ob ich Angst hätte.

Homer: Ich könnt ruhig hier herum truppen, mein Sohn. Ohne eine strenge männliche Hand im Haus könnte über Nacht noch ein Mädchen aus dir werden. Ach, diese widerborstigen Grasflecken.

Plötzlich sieht man, wie die Lovejoys auf das Haus der Simpsons zusteuern. Auch Homer sieht dies vom Baumhaus aus.

Homer: Reverend Lovejoy, der wird Marge dazu bewegen, mich wieder aufzunehmen. Der muss auf der Ewigkeit der Ehe beharren, sonst wird sein Gott ihn bestrafen.

Reverend Loveyjoy und seine Frau raten Marge im Wohnzimmer aber zu etwas ganz anderem.

Reverend Lovejoy: Lassen Sie sich scheiden.

Helen: Mh-hm.

Marge: Ist das nicht eine Sünde?

Reverend Lovejoy: Marge, so ziemlich alles ist eine Sünde. Haben sie jemals diesen Wälzer ganz gelesen? Eigentlich dürften wir nicht einmal auf die Toilette gehen.

Später, Marge liegt allein in ihrem Bett. Sie vermisst Homer, der eine große Kuhle im Bett hinterlässt. Homer liegt unterdessen im Baumhaus und auch er denkt an Marge.

Homer: Gute Nacht, Marge. Ach, warum hab ich kein Foto von ihr? Ich hatte zehn Jahre Zeit, sie zu fotografieren.


In den Straßen von Springfield:

Marge ist mit dem Auto unterwegs. Ihr kommen immer mehr Zweifel.

Marge (Selbstgespräch): Merkwürdig, alles hier erinnert mich an Homer.

Während sie an Geschäften vorbeifährt, kommen ihr alte Gespräche mit Homer in den Kopf zurück.

Homer (in ihrer Imagination): Ich liebe dich! Willst du mich heiraten, Marge? Soll das heißen, ich werde Vater? Hoffentlich bleiben wir immer zusammen. Zusammen. Zusammen.

Plötzlich merkt sie, dass das keine Imagination ist, sondern dass Homer sich hinten im Auto versteckt und die Worte leise geflüstert hat. Marge fährt daraufhin eine scharfe Kurve, wodurch Homer aus dem Auto geschleudert wird.


Zu Hause bei den Simpsons:

Es ist spät am Abend als Lisa ihren Vater im Baumhaus besucht.

Lisa: Hier Dad, ich hab dir ein paar schöne…ahhh!

Sie hat Homer etwas zu essen gemacht. Als sie oben ankommt, muss sich laut aufschreien. Sie sieht, wie Homer sich eine Pflanze zurechtschneidet, die wie Marge aussieht.

Homer: Eine gute Nachricht, Lisa: Ich brauche deine Mutter nicht mehr. Ich habe mir nämlich einen Ersatz geschaffen, der sie in fast jeder Beziehung übertrifft.

Lisa: Dad, das ist doch eine Pflanze!

Homer: Bitte! Etwas mehr Achtung vor deiner neuen Mutter. Jetzt geb‘ ihr schon einen Kuss! Küss sie!

Plötzlich entgleitet Homer die Pflanze. Sie fällt aus dem Baumhaus und zerbricht unten.

Homer: Oh mein Gott, oh Gott, oh Gott! Okay, wir müssen dieselbe Aussage machen. Sie ist gestolpert, ja?

Lisa: Dad! Ich hab dir einen schönen Pudding mitgebracht.

Homer: Ach, deine leibliche Mutter hat mir immer Pudding gemacht. Ach, Marge fehlt mir. Du bist doch klug, Lisa. Lass dir einen Trick einfallen, damit sie mich wieder aufnimmt.

Lisa: Mit Tricks kann man nicht geliebt werden, Dad! Es gibt einen Grund, warum zwei Menschen sich finden und zusammenbleiben. Etwas, was sie einander geben und nur sie haben. Wenn du Mum zurückgewinnen willst, brauchst du ihr nur wieder das zu geben, was sonst niemand hat.

Homer: Ich zahl‘ dir 40 Dollar, wenn dir was einfällt.

Lisa: Nein!

Homer: Na schön. 30!

Lisa: Viel Glück, Dad.

Homer (Selbstgespräch): Na dann Hirn, jetzt liegt es ganz bei dir. Wenn dir nichts einfällt, was es ist, verlieren wir Marge für immer.

Homers Gehirn: Iss den Pudding, iss den Pudding, iss den Pudding, iss den Pudding, iss den Pudding, iss den Pudding, iss den Pudding, iss den Pudding.

Homer: Okay, danach gleich an die Arbeit.

Er verputzt den Pudding. Derweil ist Marge im Wohnzimmer und schaut betrübt drein. Plötzlich kommt Moe vorbei, der die Gunst der Stunde für sich nutzen will. Nachdem er klingelt, macht ihm Marge die Tür auf.

Moe: Oh, hallo Marge! Ich habe gehört, du hast mit Homer Schluss gemacht. Darum möchte ich meine Absicht bekunden, sein Territorium zu belegen. Hier, ein paar Blümchen für dich.

Marge: Oh, danke! Das klingt zwar sehr schmeichelhaft, aber ich bin eigentlich nicht interessiert.

Moe: Sowas Dummes. Da werf‘ ich mich total in Schale, fahr extra her, lege dir mein Herz zu Füßen und mache mich nur zum Narren. Oh Mann, ich fang‘ gleich noch an zu flennen.

Marge: Warum kommst du nicht herein, auf ein Gläschen Wasser?

Moe: Gut.

Sie gehen beide ins Haus. In der Zeit, in der Marge ein Glas Wasser besorgt, macht Moe es sich gemütlich.

Moe: Sauberes Häuschen, keine Silberfische. Hier hätte ich so glücklich werden können.

Plötzlich klopft es an der Tür. Es ist Homer, der total zerlumpt aussieht.

Moe: Homer!

Homer: Moe, was machst du denn hier?

Moe: Ich hab sie nicht angerührt, Homer! Ich schwör‘s dir, bitte glaub mir!

Marge: Hier ist dein Wasser, Moe.

Moe: Ich hab dich nicht um Wasser gebeten. Sie lügt, Homer. Jedes Wort ist gelogen. Sie hat mir gesagt, du wärst tot. Ehrlich, ich habe nichts gemacht.

Er verschwindet so schnell, wie er nur kann.

Homer: Bis dann, Moe!

Marge: Homer, was ist denn mit dir passiert?

Homer: Marge, ich habe herausgefunden, was ich dir geben kann und was kein anderer hat. Ich hab dir einen Blumenstrau…

Als er die Blumen von Moe erblickt, verstummt Homer.

Homer: Ich geb‘s auf. Ich verdiene es nicht, mit dir zusammenzuleben.

Er geht in Richtung Wohnungstür. Plötzlich verfängt sich seine Hose am Couchtisch.

Homer: Es tut mir Leid, Entschuldige! Mein zerfetztes Lumpengewand hat sich an deinem Couchtisch verfangen.

Marge: Na komm schon, ich helfe dir!

Homer ist im Begriff zu gehen, doch dann fällt ihm etwas ein.

Homer: Augenblick mal, ja ich hab’s! Jetzt weiß ich endlich, was ich dir bieten kann und was sonst niemand hat: Vollständige und totale Abhängigkeit!

Marge: Homer, das ist nichts Angenehmes!

Homer: Soll das ein Witz sein? Das ist doch was Herrliches und Wunderbares! Marge, ich brauche dich mehr als jeder andere auf diesem riesigen Planeten, die ich jemals brauchen kann. Du musst dich um mich kümmern, bitte und mich erdulden! Aber am allermeisten brauche ich deine Liebe. Denn ich liebe dich, Marge.

Marge: Aber woher soll ich wissen, ob ich dir vertrauen kann?

Homer: Marge, sieh mich an! Ein Tag sind wir jetzt getrennt und ich bin dreckig wie ein Franzose. Glaub mir, in ein paar Stunden bin ich tot. Ich darf nicht nochmal dein Vertrauen verlieren.

Marge schweigt erst, doch dann umarmt sie ihn.

Marge: Ich muss zugeben, du kannst einer Frau schon das Gefühl geben, gebraucht zu werden.

Homer: Was werden wohl meine Schüler dazu sagen? Halt – war nur ein Scherz.

Später, Homer sieht wieder ganz normal aus. Die Familie sitzt in der Küche zusammen.

Homer: Es ist wirklich herrlich, wieder im Hause bei der Familie zu sein.

Lisa: Ich bin froh, dass du wieder da bist, Dad. Ich hab gewusst, dass du es schaffst. Und mach’s nicht wieder kaputt!

Bart: Du hast mir so gefehlt, dass ich mich in der Schule nicht konzentrieren konnte und eine Sechs geschrieben habe.

Homer: Moment, die Arbeit ist zwei Wochen alt!

Bart: Oh! Entschuldige bitte, hier ist die Neue.

Marge: Ich habe ein ganz besonderes Geschenk für dich, aber das gebe ich dir erst später. Einverstanden?

Homer: Ein besonderes Geschenk? Ich will nicht warten, ich will es jetzt haben. Ich will, dass die Kinder es sehen! Oh (jetzt realisiert er das Geschenk). Du hast recht, später ist besser.

Plötzlich schaut Moe durch das Küchenfenster.

Moe: Na, Marge. Bist du wirklich glücklich?

Homer: Hallo Moe!

Moe schreit auf und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist.


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